Tagebuch: Trainingslager in Stellenbosch/RSA

Am 03.01.2012 um 2.50 Uhr ging es von Magdeburg in Richtung Hannover zum Flughafen. Pünktlich 6.05 Uhr hebte unser Flieger über Amsterdam nach Kapstadt ab. Nach 12h Flug hatten wir noch eine Busfahrt von einer guten halben Stunde vor uns. Ziemlich genau um Mitternacht haben wir unsere Unterkunft, das SAS (Stellenbosch Academy of Sport) in Stellenbosch erreicht. Alle waren froh nach der langen Reise endlich im Bett zu liegen.

Am nächsten Morgen wurde 9 Uhr gefrühstückt und 10 Uhr stand die erste Wassereinheit im ca. 10min Fußweg entfernten Freibad auf dem Plan. Wir haben auf einer 25m-Bahn trainiert. Die ersten Tage haben alle über extremen Muskelkater in den Beinen geklagt, wegen der vielen Wenden aber auch daran haben wir uns mit der Zeit gewöhnt. Am Nachmittag wurde die erste Krafteinheit absolviert und anschließend die zweite Wassereinheit des ersten Tages. Unsere normalen Trainingstage begannen natürlich nicht erst um 9 Uhr mit dem Frühstück sondern:
6.30 Uhr gab es einen kleinen Snack, 7-9 Uhr stand dann die erste Wassereinheit auf dem Plan, 9.30 Uhr freuten sich alle auf das Frühstück nach der ersten Einheit. 11 Uhr bis ca. 12.15 Uhr waren wir an Land tätig, mit Krafttraining, Rumpftraining und Dehnung. 12.45 Uhr gab es immer Mittagessen, anschließende die verdiente Mittagsruhe bis 16.30 Uhr. 17 Uhr war dann die letzte Einheit des Tages zu absolvieren, es hieß noch einmal 2h Wassertraining, in der es meistens einen Test zu absolvieren gab um unseren Leistungsstand zu überprüfen und auch höhere Intensitäten zu trainieren. Wir hatten einen zweieinhalb Tagesrythmus, das heißt, an 2 Tagen 2 Wassereinheiten und am dritten Tag dann „nur“ eine Wasser- und eine Landeinheit.
An unseren freien Nachmittag haben wir einige Ausflüge unternommen, damit wir auch etwas vom Land und der Umgebung sehen wenn wir schon einmal an einem anderen Fleckchen der Erde sind.
Geprägt waren die Ausflüge unter anderem zur Waterfront und zum Tafelberg in Kapstadt, von wo man einen super Blick auf Kapstadt von oben hatte. Bei Halbzeit unseres 3-wöchigen Trainingslagers haben wir den größten Ausflug unternommen. Wir waren am „Cape Point“ – das ist der südlichste Punkt von Afrika. Es ist sehr beeindruckend wenn man dort steht und man weiß, dass dort nichts mehr kommt, außer die Antarktis. Nicht weit entfernt vom Cape Point lag der „Kap der guten Hoffnung“. Bei dem Ausflug stand weiterhin auf dem Programm, das schwimmen mit den Pinguinen. Es ist schließlich nicht gewöhnlich Pinguine bei über 30Grad am Strand stehen zu sehen! Der letzte freie Nachmittag war geprägt durch eine Fahrt durch die wunderschöne Landschaft rund um Stellenbosch, wo sehr viel Wein angebaut wird. Seinen Abschluss fand der Nachmittag bei einem gemeinsamen Abendessen bei einem Italiener.
Das Objekt in dem wir untergebracht waren, ist ganz neu. Wir waren die ersten Gäste überhaupt und offiziell wurde es erst am 11.1. mit einer großen Eröffnungsfeier eröffnet. Gesponsert wurde der Bau des SAS von einem der reichsten Männer in Südafrika, womit der Rugbysport gefördert werden soll. Rugby ist in Südafrika so populär wie Fußball in Deutschland.
Die Trainingsbedingungen waren echt vom feinsten. Leider konnten wir diese viel zu wenig nutzen, weil eine doch größere Krankheitswelle durch unsere Trainingsgruppe gezogen ist. Das Essen war total auf Leistungssport ausgerichtet. Das Wetter in Stellenbosch war sehr schön, allerdings an manchen Tagen fast zu heiß, bei bis zu 42 Grad. Vor allem unser Trainer, Herr Henneberg, hat nicht nur einen Schweißtropfen vergossen am Beckenrand, da hatten wir Sportler es im Wasser doch besser.
Am 20.01. wurden wir nach einer großen Verabschiedung vom Team des SAS mit einem leckeres Abschiedsessen um 21 Uhr zum Flughafen gefahren. Unser Flieger sollte um 0:20 Uhr wieder zurück über Amsterdam nach Hannover gehen, doch leider hatte er diesmal etwas Verspätung. So starten wir erst gegen 1:45Uhr in Kapstadt und hatte dann nur noch sehr wenig Zeit in Amsterdam um unseren Anschlussflieger nach Hannover zu bekommen, da musste schon der eine oder andere kleine Sprint eingelegt werden. Da wir ja Sportler sind, haben wir den Flieger noch bekommen und so landeten wir pünktlich 14.20Uhr in Hannover. Alle, auch die Kranken haben die Rückreise gut überstanden. Unser Gepäck allerdings hat den Weg vom ersten Flieger zum zweiten leider nicht ganz geschafft, so dass wir ohne Gepäck nach Magdeburg gefahren sind.
Im Ganzen war es ein super Trainingslager, Es konnten Grundlagen gelegt werden für das Olympiajahr, auch wenn wir stark gebeutelt waren durch Krankheiten.
Am 13.02. steht das nächste Trainingslager an. Es geht für 2 Wochen auf Teneriffa. Dies wird dann die Vorbereitung für den Gothaer Pokal sein, wo wir uns für die Europameisterschaften, Ende Mai in Antwerpen qualifizieren können!

Franziska Hentke

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