Europameisterschaften der Masters in London 2016

Nachtrag zur Masters EM in London und ein großes Dankeschön

Walburga Warnke
Foto : privat
Von Walburga Warnke

Manch einer hat sich schon gefragt, warum man über die EM der Masters in London (25.-29.05.16) hier noch nichts lesen konnte. Zunächst sei gesagt, dass wir Masters uns in der Regel um Organisatorisches und alle Einzelheiten rund um eine Veranstaltung selbst kümmern. Da wir alle gleich nahtlos an unsere Rückkehr wieder unseren beruflichen Pflichten nachgegangen sind, war bisher noch nicht die Zeit für eine ausführliche Berichterstattung. Dafür bitten wir um Entschuldigung! Zum Anderen mussten aber auch die vielen Eindrücke und auch Ärgernisse erst einmal verarbeitet werden und sacken!

Vier von fünf Teilnehmern waren das erste Mal in London und haben diese Stadt neben den Wettkämpfen, bei ortsuntypischem Sonnenschein als sehr aufregend, interessant und vielseitig erlebt.

Aus sportlicher Sicht hingegen zeichnete sich schon vor dem eigentlichen Wettkampf ab, dass dies eine unbeschreibliche Herausforderung werden würde.
Nach zunächst limitierter Anzahl an Meldungen entstanden europaweit Proteste, sowie Chaos in der Vorbereitung!
Der Verband LEN hob die Limitierung auf und so folgten letztendlich rund 10.000 Teilnehmer mit über 20.000 Starts dem Ereignis Europameisterschaft! Das sind nie dagewesene Dimensionen und programmierten das Chaos vor Ort im Voraus.

Mit der zusätzlichen Nutzung des Einschwimmbeckens für Wettkämpfe versuchte man der Massen Herr zu werden und die zudem zeitlich beschnittene Veranstaltung in fünf, statt wie früher in sieben Tagen durchzuziehen.
Ohne digitale Übertragung auf einen Bildschirm im Pool 1, dem Haupt- bzw. Olympiabecken, sowie im Internet wären 50% der Wettkämpfe im Pool 2 unter Ausschluss der Öffentlichkeit gelaufen.
Für Außenstehende schwer vorstellbar, war es für die Schwimmer eine extrem anstrengende und schwere Herausforderung sich auf die Wettkämpfe einigermaßen vorzubereiten!
Wer nicht um 6:30 Uhr die 45 Minuten Einschwimmzeit nutzte (auch wenn der Start erst in den Abendstunden lag!), konnte lediglich die 10-minütigen Einschwimmphasen, die zwischen den Wettkämpfen eingefügt wurden und diese in Abständen unterbrachen, für ein kurzes Wassergefühl nutzen.
Ansonsten hieß es, sich stundenlang in Warteschlangen einzureihen um in die Halle zu kommen, um zum Callroom zu gelangen, um zum Einschwimmen zu kommen und letztlich zum Start zu kommen…! Diese zeitlichen Phasen einzuschätzen, war in den ersten Tagen sehr schwierig und hatte zur Folge, dass viele Sportler ihren Start verpassten! Einige durften diesen jedoch im Anschluss an die jeweiligen Wettkämpfe nachholen. Man war physisch und psychisch schon vor dem Startsignal ausgelaugt!

Umso erstaunlicher und beachtenswerter ist es, dass sich trotz allem viele Sportler noch zu sehr guten Leistungen hochpuschen konnten!
Jede erreichte Zeit und Platzierung ist in Anbetracht der widrigen Bedingungen eine sehr gute Leistung gewesen!
Unser kleines Magdeburger Team hat sowohl persönliche Bestzeiten erzielt als auch gute Platzierungen belegt!
Erfolgreichste Schwimmerin war Walburga Warnke (AK 50) mit drei Platzierungen in den Top 10.
Dazu gehörte vor allem die Bronzemedaille über 100 m Freistil in 1:05,25 min.
Dirk Thomas Kollatsch (AK 55) belegte über 100 m Rücken in 1:16,32 min den zwölften Platz.
Ursula Hein, Bärbel Stiller und Ursula Voss waren mit ihren Leistungen ebenfalls zufrieden und konnten einige persönliche Bestzeiten und Platzierungen im mittleren Bereich ihrer Altersklassen erreichen!

Die Masters Schwimmer deutschland- und europaweit hoffen, dass sich so eine EM-unwürdige Veranstaltung nicht wiederholen wird! Dazu bedarf es vor allem einer Überarbeitung der Teilnahmebestimmungen in Bezug auf Anhebung der Pflichtzeiten mit kontrollierten Nachweisen.

Wir, Masters des SCM, wollen zum Schluss noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön an unseren Verein sagen, unseren Trainern Bernd Pozorski und Kathleen Feldvoss für die sportlichen Vorbereitungen, dem Organisator der Einkleidung Bernd Henneberg für eine eindrucksvolle einheitliche Präsentation unseres Vereins und unserer Stadt und den damit verbundenen Sponsoren! Sie alle haben uns im Vorfeld toll unterstützt!!!
Wir hatten auch trotz der baulichen Probleme in den heimischen Schwimmhallen eine gute Vorbereitung!
Vielen Dank!

Das SCM-Team v.l. : Ursula Voss, Ursula Hein, Dirk-Thomas Kollatsch, Walburga Warnke
und Bärbel Stiller
Foto : privat