Die Norm ist machbar

Franziska Hentke
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Von Daniel Hübner

Magdeburg | Müde sah sie aus am Dienstagmorgen in der Elbehalle, die Schwimmbrille hatte ihre Abdrücke hinterlassen, sie bewegte sich beinahe in Zeitlupe. Franziska Hentke steckt im vollen Training, aus diesem heraus war die 26-Jährige vom SC Magdeburg auch am vergangenen Wochenende beim Euro Meet in Luxemburg gestartet. War sie zufrieden? „Mit der Zeit über die 200 Meter Schmetterling ja, das andere war eher durchwachsen.“

Über ihre Paradedistanz siegte sie in 2:08,64 Minuten und war damit fünf Sekunden schneller als zum gleichen Zeitpunkt 2015, als sie beinahe durchgehend krank durch den Januar gekommen war. Das andere waren Nebenstrecken, wenngleich mit Blick auf Rio auch über 100 Meter Schmetterling einiges gehen kann. Mit 1:00,10 Minuten war sie beim Euro Meet Fünfte geworden. „Ich denke, dass in Richtung Olympia etwas möglich ist.“

Das zeigen auch die endgültigen Olympia-Normen, die der Deutsche Schwimmverband (DSV) veröffentlicht hat. Hentke muss bei den nationalen Titelkämpfen in Berlin (5. bis 8. Mai) über 200 Meter im Vorlauf 2:11,07 und im Finale 2:09,16 Minuten liefern und damit Rang eins oder zwei belegen. Zur Erinnerung: Sie hält seit Juli 2015 den deutschen Rekord mit 2:05,26 Minuten.

Über die halbe Distanz werden für einen Startplatz in Rio 58,77 (Vorlauf) und 58,35 Sekunden (Finale) gefordert. Letztere Zeit „liegt 0,46 Sekunden unter meiner Bestzeit, das ist machbar für mich“, ist sie sich sicher. Nur eines wird es im Vergleich zu den vergangenen Jahren nicht geben: „Die 400 Meter Lagen fallen aus.“

Auch für Johanna Friedrich ist der Weg nach Rio in der Norm machbar, wenngleich sie in den vergangenen Wochen sowohl im DSV-Trainingslager in Thailand als auch nach ihrer Rückkehr wegen Infekten pausieren musste und obwohl die DSV-interne Konkurrenz im Kampf um je zwei Startplätze in ihren Disziplinen groß ist.

Die 20-jährige Freistilspezialistin muss über 400 Meter (Bestzeit: 4:09,54) im Mai 4:13,43 und 4:09,08 Minuten vorlegen, über 200 Meter (1:58,98) werden 1:59,35 und 1:58,27 Minuten abverlangt. Hat sie diese geschafft und ist sie zudem auf Rang eins oder zwei geschwommen, dann muss sie ihre Leistungen bei etwas schwächeren Vorgaben noch einmal bestätigen. „Ich kann diese Zeiten schaffen“, sagte sie, „aber dafür muss ich jetzt voll ins Training einsteigen.“

Quelle : volksstimme.de