DM Freiwasser 2016 in Hamburg

Bernd Berkhahn und Finnia Wunram
Foto: Jo Kleindl
Von Daniel Hübner

Hamburg | Bernd Berkhahn wunderte sich über diese Zeiten: Nach 92 Minuten hatten die Männer ihr vermeintliches Zehn-Kilometer-Rennen bei den deutschen Freiwasser-Meisterschaften am Donnerstag beendet. “Die Strecke war viel zu kurz”, meinte der Trainer der SCM-Schwimmer. Tatsächlich hatten die Organisatoren die ursprünglich 1,25 Kilometer lange Runde aufgrund der falschen Setzung der beiden letzten Bojen unfreiwillig auf einen Kilometer reduziert. Und als auch Bundestrainer Stefan Lurz diesen Vermessungsfehler bemerkte, war das Rennen zu weit fortgeschritten, um die Athleten noch mit neuen Anweisungen zu belästigen und damit ein mögliches Chaos zu riskieren, berichtete das Fachportal swim.de. Also wurde der Wettbewerb bereits nach acht Kilometern entschieden.

Und bei dieser Entscheidung spielte der Magdeburger Rob Muffels eine gewichtige Rolle. Er hatte das Tempo nach sechs Runden angezogen und das Feld angeführt. Erst auf den letzten Metern wurde er noch von Andreas Waschburger (Saar Max Ritter) eingeholt. Der 29-jährige Waschburger setzte sich letztlich mit 1:31:57,03 Stunden und mit 92 Hundertstelsekunden Vorsprung auf Muffels durch. Beide werden damit den Deutschen Schwimmverband (DSV) bei der Europameisterschaft in Hoorn (Niederlande/10. bis 14. Juli) vertreten. Platz drei belegte Felix Bartels (Saar Max Ritter) mit 1:32:03,21 Stunden – 23,18 Sekunden vor Marcus Herwig vom SCM. Eric Reuß wiederholte mit 1:33:06,50 Stunden seinen siebten Platz aus dem Vorjahr.

Muffels, 21 Jahre, war zufrieden mit seinem Auftritt: “Das Rennen lief sehr gut. Nur für den Endspurt hat noch ein wenig die Geschwindigkeit gefehlt, aber es ist noch Luft nach oben.” Der 20-jährige Herwig analysierte seinen vierten Rang mit gemischten Gefühlen: “Die Platzierung an sich ist gut, es war eine Steigerung im Vergleich zum vergangenen Jahr”, teilte er kurz nach dem Rennen der Volksstimme mit. 2015 war er bei den Titelkämpfen am Bodensee Achter geworden. “Leider wurde ich zum Ende etwas behakt und konnte dann das Tempo nicht mehr mithalten.” Allerdings war Herwig in Vorbereitung auf die Meisterschaften einige Tage krank: “Das hat doch mehr Substanz gekostet, als ich dachte”, erklärte er. Wie Muffels und Reuß wird er am Sonntag über die fünf Kilometer angreifen.

Im regulären Frauenrennen über zehn Kilometer startete Finnia Wunram in der achten von zehn Runden ihren Endspurt: Und baute diesen über zwischenzeitlich vier auf sechs Längen aus, berichtete ihr Trainer per Handy-Liveticker aus Hamburg. Am Ende hatte die 20-Jährige ihren deutschen Meistertitel aus dem Vorjahr verteidigt. Sie gewann in 2:00:57,41 Stunden und mit deutlichen 19 Sekunden Vorsprung auf Svenja Zihsler (Würzburg). “Alles ist nach Plan gelaufen”, sagte Berkhahn. “Ich bin sehr zufrieden mit meinem Rennen”, erklärte die Siegerin. “Jetzt heißt es aber erst einmal: gesund werden. Ich habe nämlich immer noch Schnupfen.” Für das Fünf-Kilometer-Rennen am Sonnabend hat sie Coach Berkhahn deshalb abgemeldet.

Lotta Steinmann (mitte) siegt über 7,5km
Foto : Verein

Laura Lang
Foto : Verein
Bei der EM in Hoorn wird Wunram wie Muffels wieder über die fünf und die olympischen zehn Kilometer starten. Für die kürzere Distanz waren beide aufgrund ihrer Medaillengewinne bei der Weltmeisterschaft 2015 in Kazan (Russland) bereits gesetzt. Ebenfalls in Hoorn geht Lotta Steinmann an den Start: Die 17-Jährige gewann in Hamburg über 7,5 Kilometer in 1:27:01,14 Stunden den Meistertitel (Jahrgänge 1999/2000) und löste damit das Ticket für ihre erste Junioren-Weltmeisterschaft (16. bis 18. Juli).

Zu den Magdeburger Medaillensammlern gehört auch Laura Lang. Sie schwamm über die 2,5km Strecke im Jahrgang 2001 auf den 2. Platz. Herzlichen Glückwunsch zum tollen Mannschaftsergebnis !

Quelle : volksstimme.de

Zielanschlag von Finnia Wunram über 10km

Rob Muffels ist mit Spaß dabei