SCM-Junioren hoffen auf Medaille

Danny Schmidt, Yara Hierath und Lukas Märtens (v.l.)
Foto : Eroll Popova
Von Daniel Hübner

Magdeburg | Mit Yara Hierath und Lukas Märtens gehen zwei SCM-Schwimmer bei den Junioren-Europameisterschaften in Helsinki an den Start. Dagegen verpasst Danny Schmidt, ebenfalls aus der Trainingsgruppe von Stefan Döbler, die Titelkämpfe vom 4. bis 8. Juli im Mäkelänrinne Swimming Centre nach einem Fahrradunfall. Yara Hierath und Lukas Märtens bereiten sich derzeit in Heidelberg auf ihren Saisonhöhepunkt vor. Die Athleten des SC Magdeburg gehören zum Kader von 23 deutschen Junioren bei der EM in Helsinki (Finnland). Nach dem letzten Feinschliff brechen die Schützlinge von Bundestrainer Mitja Zastrow direkt nach Finnland auf. Während Hierath mit einer Medaille liebäugelt, hofft Märtens auf den Einzug ins Finale mit der Staffel. Für ihn ist es ebenso wie für Hierath der erste internationale Höhepunkt ihrer jungen Laufbahn. Deshalb sagt sein Trainer Stefan Döbler: „Er soll sich mit Blick auf das nächste Jahr zeigen und lernen.“

Yara Hierath

Das Zentrum von Helsinki hat durchaus sehenswerte Bauwerke zu bieten, aber mit diesen hat sich Yara Hierath natürlich nicht beschäftigt vor ihrem JEM-Start. An fünf Tagen wird sie voraussichtlich fünf Wettbewerbe bestreiten, über 200 und 400 Meter Lagen, über 200 und 400 Meter Freistil, mit der 4×200-Meter-Freistilstaffel – ziemlich hartes Programm. „Ich bin nicht bei der JEM, um einen freien Tag zu haben“, sagt die 17-Jährige resolut.

Vor einem Jahr als Lagenspezialistin zur SCM-Gruppe von Trainer Bernd Berkhahn gestoßen, hat sie 2018 sieben Bestzeiten erzielt. „Ich bin mit meinem Jahr mehr als zufrieden, es hat alles geklappt, was ich mir vorgenommen habe“, erklärt sie mit Blick auf die JEM. Qualifiziert hat sie sich für die Titelkämpfe über die 400 Meter Kraul. Mit 4:14,06 Minuten. Das hat sie deshalb überrascht, weil der Fokus zu Saisonbeginn auf der Lagendistanz lag. Aber sie haben besonders an Technik und Wenden gearbeitet: „Da kann man viel Zeit rausholen“, sagt Hierath, dreifache deutsche Jahrgangsmeisterin. Und das will sie auch in Helsinki. „Eine Medaille ist mein Ziel.“

Lukas Märtens

Auch Lukas Märtens hat sich gar nicht über seine Hauptstrecke für die JEM qualifiziert hat. „Eigentlich wollte ich es über die 200 Meter Rücken schaffen“, erklärt er. Der 16-Jährige hat sich dort auch gesteigert, um vier Sekunden. Seine Bestzeit steht nun bei 2:02,07 Minuten. Dass diese nicht für Helsinki reichte, zeigt nur, wie hart die Normen auch im Juniorenbereich vom Deutschen Schwimmverband angesetzt werden. Die war aber über 200 Meter Freistil nicht hart genug für Märtens: Mit einer 1:51,20 Minuten in der Statistik reist er nach Helsinki. „Ich habe mich zwar im Kraul sehr gut entwickelt, aber das hat mich dann doch überrascht“, erklärt der zweifache deutsche Jahrgangsmeister.

Bei der JEM wird er wohl über 100 Meter Rücken, 200 und 400 Meter Kraul und in jedem Fall in der 4×200-Meter-Freistilstaffel starten. Märtens will auf den Einzelstrecken seine Bestzeiten bestätigen oder gar steigern. Der Start im Team „war auch das Ziel, das wir von Anfang an angehen wollten“, erklärt Trainer Döbler. „Und ich glaube, dass sie eine Finalchance haben.“ Ansonsten sammelt Märtens vor allem Erfahrung: „Das ist ein Härtetest für das nächste Jahr.“ Dann wird die JEM in Kasan (Russland) ausgetragen.

Danny Schmidt

Unglücksrabe, Pechvogel: Danny Schmidt hat es hart erwischt. Der 16-Jährige von der SG Frankfurt, der seit einem Jahr zur Trainingsgruppe von Stefan Döbler und zum Olympiastützpunkt Sachsen-Anhalt gehört, ist Opfer eines Fahrradunfalls geworden. Diagnose: Fraktur des Ellenbogenköpfchen, Haarriss in der Hand, offenes Knie. Und muss auf einen JEM-Start, der über die 200 und 400 Meter Freistil sowie in der 4×200-Meter-Staffel geplant war, verzichten. Dabei kann er vier Bestzeiten in diesem Jahr aufweisen. „Wir haben hart trainiert“, sagt Schmidt. „Ich brauchte mehr Stehvermögen, um vorne mitschwimmen zu können.“ Schmidt war bei seinen Rennen in der Anfangsphase immer hinten dran. Das hat sich geändert. „Er hat sich wie Lukas sehr gut entwickelt und verfügt über eine sehr gute Technik“, sagt Döbler. „Das ist einer, den man im Wasser wiedererkennt.“ Nur nicht bei der JEM. Dort wird man ihn auf der Tribüne des Mäkelänrinne Swimming Centre finden. Denn Schmidt fährt trotzdem mit: als Mitglied und als Fan der Mannschaft.

Quelle : volksstimme.de