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Ihre Technik zeichnet sich im ruhigen Gewässer durch gleichmäßige Eleganz und Schnelligkeit aus. Diese anwenden zu können, gibt der 19-Jährigen den Mut, mit dem sie ihre Nervosität bekämpfen kann. Denn in Cozumel startet eines der wichtigsten Rennen des Jahres über die olympischen zehn Kilometer, weiß Wunram. Es ist nicht nur Weltcup, es ist die erste WM-Qualifikation: “Und vor solchen Rennen bin ich immer total aufgeregt.”
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Wunram und Muffels müssen sich dagegen nicht nur der harten internationalen, sondern vor allem der nationalen Konkurrenz erwehren. Nur drei WM-Tickets werden vom Deutschen Schwimmverband (DSV) vergeben, zwei für die Frauen, eins für die Männer. Thomas Lurz (Würzburg) ist für Kasan gesetzt. “Natürlich ist es schade, dass jetzt vier Athleten um ein Ticket kämpfen müssen. Aber das wird alles auf einer ordentlichen Ebene ablaufen”, ist sich Muffels sicher.
Der 20-Jährige hat noch am Montag eine Deutschklausur geschrieben. Am kommenden Dienstag schreibt er seine Mathearbeit. Alles fürs Abitur. Das ist der eine Stress des Silbermedaillengewinners bei der Europameisterschaft 2014 über die fünf Kilometer. Der andere lautet: “Rob muss noch nachweisen, dass er sich im internationalen Zehn-Kilometer-Rennen durchsetzen kann”, sagte Trainer Berkhahn.
Diesen Druck empfindet Muffels nicht als negative Belastung: “Ich weiß, dass vieles von diesem Rennen abhängt. Und ich bin zuversichtlich. Ich will im verbandsinternen Kampf die Führungsposition einnehmen und sie in Ungarn absichern.” Die zweite WM-Qualifikation steigt am 20. Juni in Balatonfüred, und erst nach Gesamtrechnung beider Wettbewerbe steht der zweite WM-Starter der Männer fest.
Dann muss Finnia Wunram wenigstens Zweitbeste aus dem DSV-Kader sein. Sie war in diesem Jahr schon mal die Beste: Beim Weltcup in Abu Dhabi (Emirate) im März belegte sie Rang sechs. “Das war eine Bestätigung dafür, dass ich es zur WM schaffen kann”, sagte sie. “Ich fühle mich gut.”
An Cozumel hat sie nur positive Erinnerungen. 2013 bestritt sie dort ihren ersten Weltcup überhaupt. “Ich wurde Zwölfte, das war richtig gut”, berichtete sie. “Dort herrschen extreme Strömungen.” Darauf müsse sie aufpassen und auf die Konkurrenz aus aller Welt. Berkhahn: “Für Finnia geht es darum, am Ende mitsprinten zu können. Denn das wird ein richtig schnelles Rennen.” Das ist noch sicherer als die Wetterprognose.
von Daniel Hübner
Quelle : volksstimme.de