Zum Abschluss der deutschen Jahrgangsmeisterschaften ist der Nachwuchs des SC Magdeburg zweimal auf das Podest geschwommen: In der Halle im Berliner Europasportpark steuerten am Sonnabend Emily Charlotte Feldvoss über 200 Meter Brust sowie Paul Gärtner über 400 Meter Lagen jeweils in Bestzeit zwei Bronzemedaillen zur Edelmetallsammlung bei.
Damit beendeten die Magdeburger die nationalen Titelkämpfe über fünf Tage mit viermal Gold, fünfmal Silber und zehnmal Bronze aus 46 Jahrgangs-A-Finals. Die Titel sicherten Lilly Winkel (200 Meter Rücken), Laura Kelsch, Emily Feldvoss (beide 100 Meter Brust) und Florian Wellbrock (1500 Meter Freistil). Zahlreiche Bestleistungen runden das starke Ergebnis der Schützlinge von Dagmar Hase, Stefan Döbler und Thomas Ackenhausen ab.
von Daniel Hübner
Quelle : volksstimme.de
Laura Kelsch hat vor den Jugend-Europameisterschaften noch einmal Selbstvertrauen getankt: Bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften (JEM) in Berlin schwamm die 15-Jährige vom SC Magdeburg am Freitag zu Gold über 100 Meter Brust. Mit 1:12,05 Minuten blieb Kelsch in der Halle im Europasportpark nur 21 Hundertstelsekunden über ihrer persönlichen Bestzeit. “Sie ist aus dem vollen Training heraus geschwommen. Und sie hat das Rennen mit einem tollen Anschlag nach Hause gebracht”, berichtete Trainer Stefan Döbler.
Die JEM wird im Rahmen der erstmals stattfindenen Europaspiele in Baku (Aserbaidschan/12. bis 28. Juni) ausgetragen. Kelsch geht dort im Einzel über 50 und 100 Meter Brust an den Start.
Derweil hat Lilly Winkel zum zweiten Schlag ausgeholt und ihren Titelgewinn über 200 Meter Rücken vom Dienstag bestätigt: Über die halbe Distanz schwamm die 14-Jährige vom SCM in 1:05,69 Minuten zu Silber und verbesserte ihre bisherige Bestleistung gleich um 1,18 Sekunden. “Auch damit war nicht zu rechnen”, meinte Döbler zur erneuten Überraschung. “Lilly ist ein absoluter Wettkampftyp, sie zeigt überhaupt keine Nerven.”
Am vierten Tag der nationalen Titelkämpfe sicherten sich die Magdeburger insgesamt fünf Medailen, womit sie ihre Bilanz in nunmehr 39 Jahrgangs-A-Finals auf vier Gold-, fünf Silber- und acht Bronzemedaillen ausbauten.
Bronze steuerten am Freitag Emily Charlotte Feldvoss (400 Meter Freistil), Lukas Märtens (100 Meter Rücken/2:14,82 min) und Paul Nitschke (100 Meter Schmetterling/55,02 sec) zum erfolgreichen Abschneiden bei. Für die Jungen bedeutete die Zeit jeweils eine persönliche Bestleistung. Diese erzielten außerdem Michelle Strauch (100 Meter Rücken), Paul Gärtner (200 Meter Rücken) und Florian Wellbrock (200 Meter Schmetterling und Freistil) sowie Henrik Dahrendorff (100 Meter Brust) in den A-Finals beziehungsweise im Vorlauf.
“Lukas Märtens ist hier richtig starke Rennen geschwommen”, lobte Trainerin Dagmar Hase ihren Schützling. Vor allem “mit einem phänomenalen Anschlag” hatte er sich seine Medaillen gesichert. Denn bereits über die 200 Meter Rücken hatte Bronze gewonnen.
Die verpasste der 15-jährige Paul Gärtner nur knapp. Am Ende belegte er in 2:08,88 Minuten über 200 Meter Rücken den vierten Platz. “Das war eine super Zeit”, erklärte Döbler. “Das ist ein absolut starker Jahrgang, und Paul hat den Anschluss an die deutsche Spitze geschafft. Auf diese Leistung lässt sich für die Zukunft aufbauen.”
von Daniel Hübner
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Am Mittwoch hatte sie noch Trost gesucht, am Donnerstag jubelte die gesamte Mannschaft mit ihr: Emily Charlotte Feldvoss hat am dritten Tag der deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin dem SC Magdeburg die dritte Goldmedaille gesichert. Über 100 Meter Brust gewann sie in 1:12,80 Minuten und damit in neuer Bestzeit. Noch am Vortag war sie nach Rang neun über 200 Meter Freistil womöglich das traurigste Mädchen in der Halle im Europasportpark.
Emily (Jahrgang 2001) plagte sich noch vor einigen Wochen mit Problemen in der rechten Schulter, ihr Trainer Thomas Ackenhausen hatte deshalb und trotz ziemlicher Gegenwehr seines Schützlings jeglichen Start bei den Norddeutschen Meisterschaften im Mai untersagt. “Die Verletzung hatte sie aus dem Trainingslager auf Mallorca mitgebracht”, sagte der Coach. Aber das allein ließ er nicht zählen: “Es hatte schon ein kleines Donnerwetter gegeben”, berichtete er über die Auswertung des Finals über 200 Meter Freistil. Bei ihrem Titelgewinn nun ist sie “voll konzentriert und von vorn das Rennen angegangen – und hat auch niemanden mehr rangelassen, das war wirklich erfreulich”. Außerdem gewann Emily Bronze über die 800 Meter Freistil.
Auch Paul Gärtner (2000) zeigte in den vergangenen Tagen der Welt sein trauriges Gesicht, am Donnerstag gewann er mit einer deutlichen Steigerung seiner Bestzeit über 200 Meter Lagen Bronze. Nach 2:11,57 Minuten schlug der 15-Jährige an und blieb damit 2,9 Sekunden unter seinem bisherigen Rekord. “Paul ist ein vielseitiger Schwimmer. Aber vor allem über die 200 Meter Rücken erhoffen wir uns noch einiges von ihm”, erklärte Ackenhausen. Über diese Distanz gehen die Athleten bereits am Freitag an den Start. Bis Sonnabend sucht der Nachwuchs des Deutschen Schwimmverbandes (DSV) seine neuen Meister.
Insgesamt neun Athleten des SCM schafften es am dritten Tag in acht Jahrgangs-A-Finals: auch Sophie Simstedt (2002) und Vanessa-Leoni Silbermann (2001), die ihre Finals über 200 Meter Schmetterling und 100 Meter Brust jeweils auf dem neunten Platz beendeten. Die Schützlinge von Trainerin Dagmar Hase “haben ein gutes Rennen geliefert und gezeigt, dass in unserem Nachwuchs etwas heranwächst”, lobte Ackenhausen.
Mit Paul Nitschke und Florian Wellbrock schwammen zudem zwei Athleten im zusätzlichen Junioren-Hauptfinale über 200 Meter Schmetterling. Dabei belegte Nitschke mit 2:01,03 Minuten den dritten Platz. Mit seiner neuen Bestzeit hatte er einmal mehr sein derzeit hohes Niveau auf dieser Distanz bestätigt. Wellbrock wurde Sechster in 2:03,03 Minuten.
Nach den ersten drei Tagen liest sich die Zwischenbilanz der Magdeburger so: In 28 Jahrgangs-A-Finals sammelten sie drei Gold-, vier Silber- und fünf Bronzemedaillen.
von Daniel Hübner
Quelle: volksstimme.de
2800 Kilometer entfernt kam ein wenig Wehmut auf ob dieser starken Zeit von Florian Wellbrock. In 15:22,63 Minuten über 1500 Meter hat der 17-Jährige am Mittwoch seine alte Bestmarke um mehr als zwölf Sekunden unterboten bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin, damit belegte er Platz eins bei den 1997ern und Rang zwei hinter Felix Auböck (Wasserfreunde Spandau/15:21,27) in der Junioren-Wertung. Und er meinte danach bescheiden: “Ich bin sehr zufrieden mit mir.” Das war sein Trainer Bernd Berkhahn im zweiten Moment auch, aber im ersten fühlte sich das Resultat anders an.
Der Coach, der sich mit den Spitzenathleten des SCM im Höhentrainingslager in Sierra Nevada (Spanien) auf die nächsten Aufgaben vorbereitet, erklärte nämlich: “Florian ist seit langer Zeit der Schnellste seines Jahrgangs über diese Distanz, und doch schwimmt er nicht bei den Jugend-Europameisterschaften in Baku.”
Als die Norm zur Teilnahme an jener EM innerhalb der Europaspiele in Aserbaidschan (12. bis 28. Juni) fällig wurde, schleppte sich Wellbrock mit einem Infekt ins Becken. Das war Anfang April bei den nationalen Titelkämpfen der Elite, und schon damals befand er sich eigentlich in bestechender Form. Berkhahn war danach als Psychologe gefragt: “Jetzt muss ich Florian behutsam aufbauen”, sagte der Coach. Geschafft. Gesund schwimmt der Bremer, der im vergangenen Sommer zum SCM gewechselt war, in neue Sphären. Denn in Berlin schaffte er zudem Bestzeiten bei seinen Silberrennen über 400 Meter Freistil und über 200 Meter Schmetterling.
Wellbrock hat damit den Eindruck bestätigt, den der gesamte SCM-Nachwuchs schon seit dem ersten Wettkampf am Dienstag hinterlässt – stark in Form. Zum Auftakt der Veranstaltung, die noch bis Sonnabend im Europasportpark ausgetragen wird, jubelte eine junge Dame, mit der auch Trainer Thomas Ackenhausen nicht wirklich gerechnet hatte: Lilly Winkel entschied ihr Jahrgangsfinale (2000) über 200 Meter Rücken in 2:21,82 Minuten für sich. Im sozialen Netzwerk “Facebook” jubelte ihr stolzer Vater Holger kräftig mit, Ackenhausen meinte indes: “Wir hatten nach dem Jahresverlauf mit einer Medaille geliebäugelt. Aber das ist wirklich eine Überraschung.” Die 14-Jährige schaffte zudem in neuer Bestzeit. Um 2,08 Sekunden unterbot sie ihre alte Marke. Bestzeiten standen übrigens überhaupt auf der Tagesordnung bei den Magdeburgern (siehe Ergebnisse). Und Medaillen.
Bronze sicherte sich zum Beispiel Marius Zobel (1999) über die 200 Meter Freistil: in 1:54,38 Minuten. Das ist mehr als nur eine Bestzeit, das ist ein bisschen Wahnsinn. “Marius konnte erst in den vergangenen drei Monaten durchtrainieren, zuvor war er oft krank gewesen. Jetzt ist ein Ruck durch den Jungen gegangen”, sagte Ackenhausen. Der Ruck zahlte sich bereits bei den Norddeutschen Meisterschaften im Mai in der Elbehalle aus, als er erstmals überhaupt unter zwei Minuten geblieben war über diese Distanz (1:58,02), am Mittwoch schwamm er nochmals 3,64 Sekunden schneller. “Das ist absolut top”, meinte Ackenhausen, “ganz hohes Niveau.” Wie auch die Zeit von Paul Nitschke (1998), der in 2:01,28 Minuten über 200 Meter Schmetterling Silber gewann.
Glücklich war außerdem SCM-Trainerin Dagmar Hase mit ihren Schützlingen über 100 Meter Rücken: Sowohl Lukas Märtens als Dritter als auch Florian Kaufmann als Fünfter erzielten mit 1:02,96 und 1:03,14 Minuten neue persönliche Bestzeiten.
Nach den ersten beiden Tagen liest sich die Zwischenbilanz der Magdeburger so: In 19 Jahrgangs-A-Finals sammelten sie zwei Gold-, vier Silber- und zwei Bronzemedaillen.
von Daniel Hübner
Quelle : volksstimme.de