Von Daniel Hübner
Magdeburg | Die letzte Nacht der Olympia-Woche endete für die Schwimmer des SC Magdeburg erst nach Verlängerung. Der Wachschutz hatte am vergangenen Freitag seine Pflicht erfüllt und (versehentlich) die Protagonisten, die fünf Tage im Rhythmus der Rio-Spiele trainierten, einschließlich Schwimmmeister Ralf Wegener eingeschlossen – bis sich der Alarm beim Betreten des Foyers meldete und danach alle vom Sicherheitsdienst befreit wurden. Darüber konnte Trainer Bernd Berkhahn noch Tage später herzlich lachen. Vor allem aber zeigte er sich in sportlicher Hinsicht zufrieden: „Es war in der Leistungsfähigkeit eine deutliche Anpassung zu erkennen“, betonte er.
Fünf Tage hatten Franziska Hentke und Florian Wellbrock vom SCM sowie die Leipzigerin Juliane Reinhold ihr Leben auf Rio ausgerichtet (Volksstimme berichtete). Dort werden im August die Finals ab 22 Uhr gestartet. „Die Woche hatte Höhen und Tiefen“, sagte Wellbrock. „Mir fiel es schwer, ohne die anderen Jungs zu trainieren.“ Der 18-Jährige lebt in einer Gemeinschaft mit Henrik Dahrendorff und Eric Reuß vom SCM – und lebte doch fünf Tage an ihnen vorbei. Berkhahn resümierte deshalb: „Wichtig ist, dass man in einem sozialen Umfeld lebt, in dem alle das Gleiche durchmachen.“ Für Rio bedeutet das: Die Schwimmer müssen im Olympiadorf unter sich bleiben.
So wie Reinhold und Hentke, die beim SCM-„Schmetterling“ wohnten. Reinhold hatte keine Rhythmusprobleme. „Mir tat am Ende nur alles weh“, sagte die 21-jährige Lagenspezialistin. Umfänge dieser Art ist sie bei der SSG Leipzig nicht gewöhnt. In Magdeburg musste sie 80 Kilometer in der Woche zurücklegen. Hentke (26) hatte derweil Probleme bei der Mittagseinheit – mittags werden in Rio die Vorläufe ausgetragen. Berkhahn begründete das mit dem „unruhigen Schlaf“ seiner Athletin. Dafür könnte eine Lösung Baldrian heißen.
Noch steht die Auswertung der Blutuntersuchung und täglichen Herzmessungen aus. Die physiologischen Daten werden von Alexander Törpel vom Lehrstuhl Sport und Gesundheit der Guericke-Uni analysiert. „Er hat uns hervorragend begleitet“, bedankte sich Berkhahn wie auch bei der Stadt für die Möglichkeit des Rio-Tests in der Elbehalle.
Einen zweiten Termin hat der 44-Jährige bereits im Visier: In der Woche vor den Norddeutschen Meisterschaften „Lange Strecke“ am 21./22. Februar könnte alles wiederholt werden – mit Wettkampfergebnissen zum Abschluss.
Quelle : volksstimme.de