Von Daniel Hübner
Magdeburg | Wenn Franziska Hentke am Freitag, 11.15 Uhr, vom Flughafen Hannover zur Mission Europameisterschaft aufbricht, hat sie eine Medaille nicht im Sinn. Die Schwimmerin des SC Magdeburg erwartet zumindest sportlich „nichts“ von ihrem Start im Londoner Aquatics Centre, wo vor vier Jahren die Olympiasieger gesucht wurden. Diese EM, sagte ihr Trainer Bernd Berkhahn, „ist nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zu den Olympischen Spielen, in London hat der Medaillengewinn keine Bedeutung“. Es geht darum, die Abläufe für Rio zu festigen. In London bedeutet das: Vorlauf und Semifinale am Sonnabend, Finale am Sonntag.
Hentke startet nur über die 200 Meter Schmetterling. „Es wird ein kurzer Ausflug“, sagte Trainer Berkhahn entsprechend. Bei dem trifft sie allerdings auf ihre stärkste Konkurrenz in Europa: Mireia Belmonte, Judit Ignacio (beide Spanien), Zsuzsanna Jakobos (Ungarn) oder Hannah Miley (Großbritannien).
Hentke (26) befindet sich wie Florian Wellbrock im Neuaufbau nach der deutschen Meisterschaft und der ersten Olympia-Qualifikation, wo sich Hentke über 400 Meter Lagen sowie 200 Meter Schmetterling und Wellbrock (18) über 1500 Meter Freistil das Rio-Ticket gesichert hatten. Beide müssen sich nun in einer zweiten Quali den vom Deutschen Schwimmverband (DSV) vorgegebenen, schwächeren Normen stellen, verriet Berkhahn am Mittwoch.
Hentke zählt zwar zum DSV-Elitekader, was sie normalerweise von diesem Leistungsnachweis befreit. Weil sie aber bei der Weltmeisterschaft 2015 als Vierte über die Schmetterlings-Distanz eine Medaille verpasst hatte, wird nun auf ihren Start in der zweiten Qualifikation gepocht. Den Termin dazu hat Berkhahn auf der Mare Nostrum Tour in Canet (Frankreich) am 9. Juni gesetzt – sowohl für Hentke als auch Wellbrock.
Quelle : volksstimme.de