Von Daniel Hübner
Magdeburg | Florian Wellbrock fährt zur Weltmeisterschaft und ist trotzdem traurig: Traurig, dass er trotz Bestzeit und trotz Altersklassenrekord (Jahrgang 1997) nicht den Titel gewonnen hat über die 1500 Meter Freistil. Zum Auftakt der deutschen Kurzbahn-Meisterschaften am Donnerstag in Berlin musste er Poul Zellmann den Vortritt lassen. Der 21-jährige Ex-Magdeburger in der Badehose der SG Essen gewann in 14:33,33 Minuten – und damit 13 Hundertstel vor Wellbrock: „Als Meister über die lange Bahn hätte ich auch gerne den Titel auf der kurzen geholt“, erklärte der 19-Jährige. „Es wird wohl ein, zwei Nächte dauern, ehe ich mit dem Ergebnis zufrieden bin.“
Spätestens, wenn er in den Flieger nach Windsor (Kanada) steigt, wird er keinen Gedanken mehr an das Rennen im Europa-Sportpark verschwenden. Sowohl Zellmann als auch Wellbrock lösten das Ticket für die Kurzbahn-WM vom 6. bis 11. Dezember. Wellbrocks Trainer Bernd Berkhahn war mehr als zufrieden mit der Leistung seines Schützlings: „Das war ein sehr gutes Rennen mit starken Wenden, ich hätte nicht gedacht, dass er Bestzeit schwimmt, das hatte sich im Training nicht angedeutet.“
Eine Wende nahm ihm allerdings den Vorteil, den er sich kurzzeitig erarbeitet hatte – 100 Meter vor dem Ziel traf er die Wand „suboptimal“, erklärte Wellbrock. „Und es war klar, dass Poul im Finish stärker ist“, resümierten Trainer und Athleten den Vorteil des Konkurrenten, der auf 200 und 400 Meter seine größeren Stärken hat.
Seine Stärken wollte auch Paul Nitschke im A-Finale über 200 Meter Schmetterling ausspielen. „Aber ich war einfach fest, obwohl ich mich beim Einschwimmen noch gut gefühlt hatte.“ Mit 1:58,80 Minuten wurde der 18-Jährige letztlich Achter. Berkhahn: „Ich bin froh, dass er unter 1:59 geblieben ist, zufrieden können wir aber nicht sein.“ Es gewann der Hallenser David Thomasberger in 1:54,49 Minuten.
Zufrieden dürften die anderen SCM-Starter gewesen sein: Marius Zobel belegte Rang 14 über die 100 Meter Freistil in 50,12 Sekunden, Miriam Schulze, 15 Jahre und Neuzugang aus Flensburg, wurde 18. in 56,05 Sekunden. Und Emily Feldvoss wurde Zehnte über 800 Meter Freistil in 8:44,66 Minuten. Alle drei erreichten damit eine neue Bestzeit.
Quelle : volksstimme.de