Muffels liegt im WM-Plan – Meisterschaften in Magdeburg !

Rob Muffels
Foto : Martin Schutt/dpa
Von Daniel Hübner

Magdeburg | Rob Muffels ist da ganz klar bei sich. Die Zielvorgabe setzt der Freiwasser-Athlet des SC Magdeburg nur nicht zu niedrig an, sonst würde er sich selbst und sein Potenzial belügen. Muffels will sich deshalb in diesem Jahr nicht nur für die Weltmeisterschaft im Juli in Budapest (Ungarn) qualifizieren, er will dort in die Top fünf über die zehn und in die Top drei über die fünf Kilometer schwimmen. „Ich will ja immer gewinnen“, sagt der 22-Jährige. „Und momentan läuft für mich alles nach Plan. Aber ich bin auch realistisch: Im Freiwasser muss man immer den Zufall einberechnen, da gibt es so viele äußere Faktoren.“

Die kann er nun nicht beeinflussen, dafür hat er neben seiner körperlichen Fitness an einem anderen Faktor gearbeitet: Mit der Sportpsychologin Christine Stucke hat er im vergangenen Jahr begonnen, den eigenen Glauben an die Renntaktik zu stärken. Der ist ihm nämlich zuweilen verloren gegangen. „Mein Problem war immer, dass ich kein Vertrauen in mein Schema hatte. Obwohl ich von der Geschwindigkeit immer zu den schnellsten gehörte, bin ich nicht in den Endspurt gekommen“, resümiert Muffels einige Auftritte aus der Vergangenheit gerade über die olympischen zehn Kilometer. Über die halbe Distanz sorgte er derweil bereits für Furore: wie bei seinem Silbergewinn bei der WM 2015 in Kasan (Russland), als er nur wegen des schlechteren Anschlags Gold verpasste.

Mitten in der Weltspitze

Das Selbstbewusstsein, mit dem er die WM-Saison angeht, hat er sich beim letzten Weltcup 2016 über die olympische Distanz geholt. „Das war mein bestes Ergebnis bislang“, sagt er zu seinem dritten Platz, den er im Oktober vor Hongkong erzielte. „Und da war ich gerade mal vier Wochen wieder im Training. Deshalb war ich auch überrascht, dass ich so gut mithalten konnte.“ Die Leistung hat Muffels allerdings darin bestätigt, in der Weltspitze mitschwimmen zu können. Und ja, auch zu den schnellsten Athleten auf der internationalen Bühne zu gehören. Gerne hätte er genau das in der Qualifikation zu den Olympischen Spielen in Rio gezeigt. Aber nach gesundheitlichen Rückschlägen blieb ihm die Teilnahme an der Copacabana, für die er sich zum Ziel eine Top-sechs-Platzierung gesetzt hätte, verwehrt.

Für die WM in Budapest muss er sich ebenfalls qualifizieren. Die beiden besten Deutschen in Addition der Weltcup-Rennen am 11. März in Abu Dhabi (Emirate) und am 24. Juni in Setubal (Portugal) schaffen es letztlich nach Budapest, genauer: nach Balatonfüred, wo die Freiwasser-Wettbewerbe ausgetragen werden. Die Qualifikation über die fünf Kilometer erfolgt bei den deutschen Meisterschaften, die nun offiziell vom 29. Juni bis 2. Juli erstmals in Magdeburg am Barleber See stattfinden.

Aber zunächst geht es für Muffels wie auch für Finnia Wunram mit Coach Bernd Berkhahn ins Höhentrainingslager in die Sierra Nevada (Spanien), um Muskelmasse aufzubauen und Fett zu verlieren. „Ich wiege mit 83 Kilogramm drei Kilo weniger als zu gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres. Aber mein ideales Wettkampfgewicht liegt bei 80 Kilo“, erklärte Muffels. Von der Sierra Nevada reisen Wunram, Muffels und Berkhahn direkt nach Abu Dhabi, wo also der Ernst der WM-Saison beginnt.

In Balatonfüred hat der Psychologie-Student bereits einen Weltcup bestritten. Das ruhige Wasser im Balaton ist ideal, um sein Tempo auszuspielen, bestätigte Muffels: „Aber den Vorteil haben auch andere.“ Auch für diesen Fall hat er inzwischen gelernt: „Ich kann auf alle Eventualitäten eingehen.“

Quelle : volksstimme.de