Von Daniel Hübner
Magdeburg | Müde sah sie aus, und vor allem völlig unzufrieden: Franziska Hentke vom SC Magdeburg lockerte am Sonntagmorgen in der Elbehalle ihre Muskeln, als sie zum Rennen über 200 Meter Schmetterling am Vortag resümierte: „Es war einfach schlecht.“ Trotzdem hatte sie in 2:09,61 Minuten gewonnen. Und trotzdem sicherte sie sich zum vierten Mal in Folge den Sieg beim Gothaer Pokalschwimmen. Entsprechend der 1000-Punkte-Tabelle des Weltverbandes hatte die 27-Jährige 840 Zähler gesammelt – allerdings mit der Vorlaufzeit: 2:09,05. Sie verwies Sarah Köhler (Frankfurt) auf Rang zwei. Die Olympiaachte über 800 Meter Freistil hatte mit 4:10,74 Minuten über die halbe Strecke 436 Punkte geholt.
WM-Norm unterboten
Bei den Männern siegte zum zweiten Mal Florian Wellbrock: Mit 15:09,50 Minuten über 1500 Meter Freistil sicherte sich der 19-Jährige vom SCM, der auch über 200 und 400 Meter gewann, 878 Punkte. Eine Zeit, die ihn nach krankheitsbedingter Pause in der letzten Woche überraschte, die sein Trainer Bernd Berkhahn zudem „als Achtungszeichen“ mit Blick auf die deutschen Meisterschaften im Juni bezeichnete. „Damit hat er die WM-Norm unterboten“, sagte der Coach. In Berlin muss Wellbrock die U-23-Vorgabe (15:12,79) und Platz eins oder zwei anbieten, um im Juli bei der WM in Budapest zu starten.
Die Norm über ihre Paradedistanz (2:07,22) hat Hentke noch nicht geschafft. „Ihr fehlt noch das Tempogefühl“, so Berkhahn: „Wir hatten im Höhentrainingslager in der Sierra Nevada einiges anders gemacht: mehr Kraft, noch intensiver trainiert. Zwölf Tage nach der Rückkehr weiß man nie genau, was dabei rauskommt.“ Rausgekommen sind für Hentke drei Siege: Neben den 200 Metern Schmetterling gewann sie über die halbe Distanz (1:00,66 min.) und über 400 Meter Lagen (4:45,86 min).
Zufrieden war Berkhahn auch mit Johanna Friedrich, die sowohl über 400 Meter Freistil in 4:14,24 als auch über die halbe Distanz in 2:01,75 Minuten Zweite hinter Köhler wurde. „Die Zeit war spitze“, sagte die 22-Jährige zur Leistung auf der längeren Strecke. Auch sie muss bei den nationalen Titelkämpfen eine U-23-Norm (4:10,57 und 1:58,09) für die WM anbieten und Meisterin oder Vizemeisterin werden.
Quelle : volksstimme.de