Von Daniel Hübner
Kopenhagen/Magdeburg | Franziska Hentke geht in Kopenhagen durch ein Wechselbad des Körpergefühls. „Vor zwei Tagen war ich müde, gestern war ich frisch, heute war ich wieder müde“, berichtete die 28-Jährige vom SC Magdeburg am Freitagabend in der Royal Arena in der dänischen Hauptstadt. Zum Glück für sie hielt sich ihre Müdigkeit letztlich derart in Grenzen, dass sie zum zweiten Mal nach 2015 den Titel bei einer Kurzbahn-Europameisterschaft bejubeln konnte. Hentke holte sich über 200 Meter Schmetterling in 2:03,92 Minuten Gold vor Ilaria Bianchi (Italien/2:04,22) und Lara Grangeon (Frankreich/2:04,31). Und sie erklärte: „Ich wollte schon ein bisschen schneller schwimmen.“
Ihren eigenen deutschen Rekord verfehlte Hentke um 91 Hundertstelsekunden. „Der Vorlauf hat sich leicht angefühlt und auch vom Training her hatte ich mir mehr zugetraut“, sagte sie. Allerdings ist noch nicht alles so stabil wie sie sich es wünscht. „Schwimmerisch war das noch nicht so prickelnd, aber ich bin jetzt eine Woche zurück aus dem Höhentrainingslager in Spanien“, begründete sie, „das ist für mich nicht der günstigste Zeitpunkt, ich bin noch etwas unsicher.“ Diese Sicherheit will sie aber schon Ende Januar haben, wenn sie beim Meeting in Luxemburg bereits um die Norm für die Langbahn-Europameisterschaft in Glasgow (Schottland/1. bis 12. August) schwimmt.
Keinen Grund zum Jubel hatte indes Florian Wellbrock. 38,8 Grad Fieber zwangen den 20-Jährigen zum Startverzicht im Finale über 1500 Meter Freistil. „Ich fühle mich mies, habe schlecht geschlafen“, berichtete Wellbrock am Freitagmittag. „Ich war am Donnerstag wie weggetreten.“ Wellbrock war nicht mal in der Lage, vorzeitig aus Kopenhagen abzureisen. „Ich fühle mich nicht reisefähig“, bestätigte er. Den Endlauf gewann letztlich der 21-jährige Mykhailo Romanchuk aus der Ukraine in 14:14,59 Minuten. Weiteres Gold für die deutschen Starter holte indes Philipp Heintz (Heidelberg) über 200 Meter Lagen (1:52,41 min).
Quelle : volksstimme.de