Von Daniel Hübner
Magdeburg | Im Hotel Isrotel Sport in Eilat ging es am Sonntag eher beschaulich zu. Rob Muffels wollte nach dem Freiwasser-Europacup erst einmal die Füße hochlegen, sein Trainer Bernd Berkhahn suchte die Stille, um noch am Tag vor der Heimreise nach Magdeburg die Trainingswoche vorzubereiten. Sie hätten auch richtig feiern können, nachdem Muffels das Ticket zur Weltmeisterschaft im Juli in Gwangju (Südkorea) über die olympischen zehn Kilometer gelöst hatte. Aber danach war beiden nicht. Muffels sagte: „Großartig emotional bin ich noch nicht. Aber natürlich bin ich erleichtert, dass es heute für die WM gereicht hat.“
Mit seinem sechsten Platz setzte sich der 24-Jährige vom SCM im Kampf um den Start in Südkorea gegen Andreas Waschburger aus Saarbrücken durch. Dieses dritte Duell war nötig geworden, nachdem beide die regulären Qualifikationsrennen in Abu Dhabi (Emirate) und Doha (Katar) mit einem Gleichstand beendet hatten. Muffels erreichte nun im Golf von Akaba vor der israelischen Küste nach 1:53:24 Stunden das Ziel, blieb damit 27 Sekunden hinter dem Sieger Marc-Antoine Olivier (Frankreich), aber auch 24 Sekunden und zwölf Plätze vor Waschburger. Nach Finnia Wunram und Florian Wellbrock ist er damit der Dritte vom SCM, der in Gwangju über zehn Kilometer starten wird.
Duell mit einem Stein
Muffels ließ sich dabei auch von einem Bojengewicht nicht aufhalten. Schon in der zweiten der sechs Runden ist er gegen den schweren Stein geschwommen. Wie es dem Stein geht, ist nicht übermittelt. Muffels indes hat „erst gar nicht gemerkt, dass ich blute, es hat mich also im Rennen nicht beeinträchtigt“, sagte er. Gemerkt hat er es dann nach dem Zielanschlag: Denn die Platzwunde an der Stirn musste medizinisch versorgt und geklebt werden.
Vielleicht wäre in Eilat sogar ein besseres Ergebnis möglich gewesen, aber das Risiko, um den Sieg mitzukämpfen, wollte Muffels nicht gehen. Nach seiner krankheitsbedingt suboptimalen Vorbereitung „war die Gefahr einfach zu groß, dass ich hintenraus einbreche“, sagte der 1,87-Meter-Mann. Entgegen kam ihm indes das ruhige Tempo im Feld in der Anfangsphase. „Rob hat sehr gut und gleichmäßig begonnen und am Ende seine Position abgesichert“, so Berkhahn. „Ich hatte das Feld gut im Blick und habe versucht, möglichst ökonomisch im Sog der anderen zu schwimmen“, ergänzte sein Schützling.
Das forderte seinem Trainer ein besonderes Kompliment ab, wie Muffels lächelnd berichtete: „Endlich bist du wie eine Erwachsener geschwommen, hat er mir gesagt. Ich glaube, das war das größte Lob, das er mir aussprechen konnte.“
Quelle: volksstimme.de