Der Schwimm-Weltcup macht gerade Station in Singapur. Mit dabei ist auch unser SCM-Schmetterling Franziska Hentke . Am ersten Tag verpasste sie über 100m Schmetterling (0:59,09 min) als Vorlauf-10. zwar das Finale, durfte sich am Abend jedoch mit einer tollen Leistung über 800m Freistil (8:40,15 min), über einen 6. Platz freuen.
Im Finale über 200m Schmetterling war Franzi nicht zu schlagen. In einer Zeit von 2:04,42 min. gewann sie vor Weltcup-Dauerstarterin und WM-Dritten Katinka Hosszu (HUN). Den 3. Platz belegte die WM-Zweite Mireia Belmonte (ESP) und machte somit das hochklassige Finale komplett.
Franzi’s erster Weltcupsieg in voller Länge :
Franziska Hentke ist am Sonntagmorgen fast aus dem Bett gerollt, Bernd Berkhahn saß zur gleichen Zeit im Frühstücksraum des APA Hotels in Tokio und betrachtete die wackelnden Lampen: Die japanische Hauptstadt begrüßte die Schwimmerin und ihren Trainer mit einem Erdbeben der Stärke 5,5 im Epizentrum zum zweiten Tag des Kurzbahn-Weltcups in Tokio. “Ich hatte schlackernde Knie”, berichtete Hentke.
Umso kräftiger war dann der Beinschlag im Becken, mit dem die 24-Jährige im Finale über 200 Meter Schmetterling Bronze gewann. Mit 2:04,97 Minuten hatte sie 94 Hundertstel hinter der Siegerin Katinka Hosszu aus Ungarn angeschlagen.
In den zwei Tagen zuvor hatte sich Hentke mit einem Grippevirus geärgert, am Samstag stieg sie zum leichten Training ins Becken. Und am Sonntagmorgen “hat sich der Vorlauf überhaupt nicht gut angefühlt” – vor allem aufgrund der Zeit: 2:07,63 Minuten. Aber das Finale “war schwimmerisch gut, auch die Übergänge. Nur die Abstöße an den Wenden waren schwach, da habe ich Zeit verloren”, analysierte Hentke. “Das war ein sehr gutes Rennen, vor allem auf den letzten 50 Metern war Franziska stark. Insgesamt wäre sogar mehr drin gewesen”, meinte Berkhahn.
Für beide geht es zum Abschluss ihrer Asientour am Montag nach Peking (China), wo am Donnerstag das Finale über Hentkes Paradestrecke ausgetragen wird. “Jetzt fehlt mir nur noch Silber”, blickte sie augenzwinkernd voraus.
von Daniel Hübner (Quelle volksstimme.de)
Magdeburg/Peking – Und jetzt ist Franziska Hentke ein bisschen traurig: “Die Zeit ging viel zu schnell vorbei”, hat sie bereits am Mittwoch gesagt, da stand ihr nächster Erfolg noch gar nicht in den Ergebnisbüchern. Die 24-Jährige vom SC Magdeburg kehrt nämlich nicht nur mit vielen Impressionen von ihrer Asientour zurück, sie hat auch reichlich Podesterfahrung bei den drei Kurzbahn-Weltcups gesammelt. Denn nach dem ersten Karriere-Gold auf internationaler Bühne in Singapur und Bronze in Tokio schwamm sie über die 200 Meter Schmetterling am Donnerstag in Peking erneut auf den dritten Platz. Das beste Ergebnis aus deutscher Sicht erzielte Dorothea Brandt (SG Essen) mit ihrem zweiten Rang über die 50 Meter Freistil.
Die ersten Sätze von Franziska Hentke nach dem letzten Asien-Rennen lauteten allerdings: “Ich bin nicht zufrieden. Die Zeit war einfach nicht gut.” Von ihrer Bestmarke (2:04,33) war sie in der chinesischen Hauptstadt weit entfernt, die Abstände zur Siegerin Mireia Belmonte (Spanien/2:04,20) und zur Zweitplatzierten Katinka Hosszu (Ungarn/2:05,35) waren relativ groß. Nach 2:06,34 Minuten hatte Hentke angeschlagen. Mehr als zwei Sekunden nach ihr erreichte die viertplatzierte Kathryn McLaughlin (USA) das Ziel. “Zum Ende war ,Franzi’ etwas zu langsam, durch ihre Erkältung ging in den vergangenen Tagen wohl einiges an Kondition verloren”, meinte ihr Trainer Bernd Berkhahn. “Aber das Schwimmen an sich war richtig gut, die Abstöße sind weiterhin ausbaufähig.” Hentke selbst schätzte ein: “Ich war zu nervös.”
Krankheit, Nervosiät – letztlich war beides schuld daran, dass Hentkes Worte einfach nicht fröhlicher klingen wollten. Sie hatte sich seit ihrer Ankunft in Asien mit einem Grippevirus geplagt, weshalb sie auf der zweiten Station in Tokio weitere Rennen sogar absagen musste. “Jetzt muss sie erst wieder gesund werden und den Anschluss an ihre Form finden”, sagte der Coach mit Blick auf die Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften (21. bis 24. November in der Wuppertaler Schwimmoper).
Für Franziska Hentke war die Asientour “auf jeden Fall eine tolle Erfahrung”. Aber nach ihrer Rückkehr am heutigen Freitag steigt sie am Sonnabend gleich voll ins Training ein, “damit ich in zwei Wochen wieder gute Leistungen bringen kann”.
von Daniel Hübner (Quelle : volksstimme.de)