Sie musste sich lange Zeit die quälende Frage nach dem deutschen Rekord gefallen lassen, am gestrigen Freitag gab sie die beeindruckende Antwort: Bei den German Open in Essen pulverisierte Franziska Hentke vom SC Magdeburg in 2:05,26 Minuten über 200 Meter Schmetterling die sechs Jahre alte Bestmarke von Annika Mehlhorn (Baunatal/2:06,45). Sie schmetterte zudem an Madeline Groves (Australien/2:05,41) und Mireia Belmonte (Spanien/2:05,86) vorbei an die Spitze der Weltrangliste 2015. Und sie unterbot natürlich erneut die Norm für die Weltmeisterschaften in Kasan (24. Juli bis 9. August). In Russland wird die 26-Jährige damit auf ihrer Paradestrecke und den 400 Meter Lagen angreifen.
Hentke peitschte sogleich nach dem Anschlag mit der rechten Faust durchs Wasser, acht Längen nach hier erreichte die Konkurrenz zur Gratulation das Ziel. Erstmals in den den drei bisherigen Tagen der zweiten WM-Qualifikation des Deutschen Schwimmverbandes (DSV) brannte ein langer und lauter Applaus auf. Sie selbst war völlig baff ob ihrer Leistung: “Ich bin ich total sprachlos. Für mich ist das noch unfassbar”, sagte Hentke in einer ersten Reaktion. In der zweiten gewann sie in neuer Bestzeit auch die 200 Meter Lagen: 2:15,58 Minuten.
Dabei war es ein Rekord mit Ansage: “Ich habe ihr gestern beim Abendbrot gesagt, sie schwimmt neue Bestzeit”, war ihr Trainer Bernd Berkhahn überzeugt: “Sie ist so stark und so stabil zurzeit unterwegs. Das müssen wir nun bis zur WM jetzt konservieren und die Belastungen hochhalten.” Hentke bestätigte: “Ich habe mich beim Einschwimmen so gut wie noch nie gefühlt.” Trotz der neuen Situation auch im Weltmaßstab bleibt ganz klar ihr Ziel: “Ich will bei der WM ins Finale.”
Weitere SCM-Ergebnisse, 100 m Freistil: 13. Johanna Friedrich 58,61 sec.; EYOF-Finale: 3. Emily Charlotte Feldvoss 59,35 sec. (Bestzeit); EYOF-Finale: 3. Marius Zobel 53,45 sec. – 100 m Brust: 2. Daria Berestov 1:10,13 (Bestzeit),7. Laura Kelsch 1:13,08 min.; EYOF-Finale: 5. Emily Charlotte Feldvoss 1:13,16