Von Daniel Hübner
Budapest/Magdeburg | Florian Wellbrock vom SCM erreichte in der Duna Arena in Budapest über 800 Meter Freistil Platz sieben. Ebenfalls auf Platz sieben kam Aliena Schmidtke mit der Lagen-Mixedstaffel. Und Franziska Hentke qualifizierte sich als Zeitschnellste auf ihrer Paradedistanz für den Endlauf, der am Donnerstag um 18.34 Uhr gestartet wird.
Florian Wellbrock
Im Vorfeld seines ersten Beckenfinals bei einer Weltmeisterschaft hatte Florian Wellbrock freudig erklärt: „Eine Meisterschaft macht eigentlich nur Spaß, wenn man auch morgens und abends schwimmen darf.“ Der 19-Jährige vom SC Magdeburg hatte am Mittwochabend in der voll besetzten Duna Arena von Budapest (Ungarn) sogar jede Menge Spaß, er schwamm beim Sieg von Gabriele Detti (7:40,77) über die 800 Meter Freistil auf Platz sieben in 7:52,27 Minuten. Damit verpasste Wellbrock die deutsche Bestmarke (7:49,12) vom Magdeburger Christian Kubusch. Der 29-Jährige erklärte dazu: „Das ist sehr schade. Ich bin wirklich ein bisschen traurig, dass er den Rekord nicht geknackt hat. Aber es konnte auch keiner ahnen, dass Sun Yang neben ihm so langsam ist, da wäre ich auch nicht mitgegangen.“ Der Chinese Yang ist immerhin dreifacher Weltmeister über diese Distanz, wurde nur Fünfter. Trotzdem betonte Kubusch: „Florian ist Siebter in der Welt, das ist stark. “
Auch Wellbrocks Heimtrainer Bernd Berkhahn durfte stolz berichten: „Florian hat sich toll geschlagen und seinen siebten Platz nach den Vorläufen verteidigt.“ Lediglich die Wenden waren nicht optimal. Dort wird er auch einige Zehntelsekunden verloren haben. Dennoch konnte er seine persönliche Bestleistung mit 7:50,89 Minuten aus dem Vorlauf bestätigen. Wellbrock erklärte: „Das ist nicht ganz die Zeit, die ich selbst erwartet habe, trotzdem bin ich einigermaßen zufrieden. Es war mir eine Ehre, das erste Finale für Deutschland zu schwimmen.“
Aliena Schmidtke
Noch vor zwei Jahren hatte die 4×100-Meter-Lagen-Mixed Staffel Bronze bei der WM in Kasan geholt: In 3:44,13 Minuten sicherte sich das damalige Team eine von drei Medaillen für die Becken-Athleten des Deutschen Schwimmverbandes (DSV).
In Budapest sollte es für Edelmetall nicht reichen. Aliena Schmidtke (Schmetterling) vom SCM, Lisa Graf (Rücken/Berlin) und Marco Koch (Brust/Darmstadt) sowie Damian Wierling (Freistil/Essen) schlugen im künftigen olympischen Wettbewerb beim Weltrekord-Sieg der USA (3:38,56) in 3:46,03 Minuten an – Platz sieben. Die 24-jährige Schmidtke überzeugte bei ihrem ersten WM-Finale mit 57,29 Sekunden auf ihrem Abschnitt. Dass die Staffel überhaupt in diesen Endlauf eingezogen war, verdankte sie den Ungarn, die sich im Vorlauf einen Fehlstart erlaubten und deshalb disqualifiziert wurden.
Franziska Hentke
Der Tag hatte ziemlich gemütlich begonnen für Franziska Hentke: „Da ist defintiv noch Luft nach oben“, erklärte sie nach ihrem kontrollierten Vorlauf über 200 Meter Schmetterling am Vormittag. Mit 2:08,06 Minuten hatte die 28-Jährige als Sechstschnellste im Feld angeschlagen. „Ich habe meinen Plan im Kopf“, sagte sie. „Alles soweit gut“, meinte Berkhahn, der das Rennen von der Tribüne aus verfolgte: „Franziska hat das Nötigste gemacht, es waren insgesamt sehr langsame Vorläufe, die Frequenzen waren noch sehr niedrig.“
Die Frequenzen wurden natürlich im Halbfinale am Abend erhöht, das Tempo wurde schärfer. Und Hentke mischte dabei kräftig mit. Mit 2:06,29 Minuten qualifizierte sich die Magdeburgerin als Schnellste im Feld für das Finale am Donnerstagabend, worüber sie sich sichtbar freute. „Ich habe mich von Anfang an gut gefühlt“, sagte sie. Berkhahn resümierte: „Franziska ist das Rennen mutig angegangen, das war ein guter Auftritt von ihr. Vielleicht geht noch etwas“, blickte der Coach vorsichtig optimistisch auf den Endlauf voraus. „Mein Ziel bleibt die Saisonbestleistung“, ergänzte Hentke. „Das wird ein enges Finale, in dem jeder jeden schlagen kann.“
Quelle : volksstimme.de