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Nach dem Trainingslager Anfang Januar in Brasilien, mit allen Ecken und Kanten und einem grippalen Infekt, war die 25-Jährige für zwei trainingsintensive Wochen ins Becken zurückgekehrt und hat sich am vergangenen Wochenende der internationalen Konkurrenz gestellt. Auf fünf Starts war sie gekommen beim 17. Euromeet in Luxemburg, ihr bestes Ergebnis war Platz vier über die 200 Meter Schmetterling, ihrer Paradedistanz, in 2:13,17 Minuten. Trotz ihrer Vorgeschichte, meinte Coach Bernd Berkhahn, “sah sie schon sehr gut aus, aber in den letzten Rennen hat ihre Muskulatur einfach zugemacht”. So hatte es auch Hentke empfunden: “Die letzten Einheiten hatten ihre Spuren hinterlassen.”
Trotz der nun neuerlichen Zwangspause Hentkes bis einschließlich Freitag (viraler Infekt) ist bei Berkhahn keine Panik ausgebrochen. Er vertraut nicht zuletzt auf das Höhentrainingslager, das sieben SCM-Athleten im Februar in Sierra Nevada (Spanien) abhalten. “Und sie wird die Norm für die WM schaffen”, ist sich der 43-Jährige sicher. Die Final-Norm für die Weltmeisterschaft in Kazan (Russland) muss Hentke über ihre Paradedistanz bei den deutschen Meisterschaften in Berlin (9. bis 12. April) in 2:10,72 Minuten erfüllen. Das ist 3,05 Sekunden über ihrer Bestzeit. “Und danach habe ich noch knapp vier Monate, um sie auf die Titelkämpfe vorzubereiten”, erklärte Berkhahn.
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Die lange Distanz steht auch nicht im Fokus des Freistil-Spezialisten, der Mitglied des Perspektivteams im Deutschen Schwimmverband (DSV) ist. “Bei den deutschen Meisterschaften möchte ich die WM-Norm über 400 Meter schaffen.” Die Final-Norm ist vom DSV mit 3:49,78 Minuten vorgegeben worden, Zellmanns Bestzeit liegt bei 3:51,25, in Luxemburg schwamm er in 3:58,11 auf Rang vier. “Aber das ist nur eine Momentaufnahme und spiegelt nicht seine absolute Leistungsfähigkeit wider”, betonte Berkhahn. “Seine Grundgeschwindigkeit reicht, jetzt muss er noch sein Rennen taktisch und konditionell gut durchziehen.”
Auch Zellmann will “mutiger werden”, sagte er. Seine weitere Vorbereitung führt ihn nicht ins warme Spanien. Er absolviert einen Lehrgang mit dem Perspektivteam im kalten Berlin. Richtig zudecken, Haare trocken fönen und eine dicke Mütze sind dann Pflicht.
von Daniel Hübner
Quelle : volksstimme.de