Halbes WM-Ticket für Wunram und Muffels

(v.l.): Rob Muffels, Finnia Wunram, Eric Reuß und Marcus Herwig
Foto: Berkhahn
Von Daniel Hübner

Abu Dhabi/Magdeburg | Beim Gala Dinner am Samstagabend im Hotel Emirates Palace gab es Räucherlachs auf grünem Spargelsalat, Hähnchenbrust mit französischen Bohnen sowie das eine oder andere Glas Champagner. Die kleine Delegation des SC Magdeburg hatte nach dem Freiwasser-Weltcup im Persischen Golf über die zehn Kilometer auch allen Grund zu feiern. Zum Beispiel einen vierten Platz von Finnia Wunram und einen fünften Rang von Rob Muffels, die damit beste Deutsche in Abu Dhabi waren und deshalb das halbe Ticket zur Weltmeisterschaft im Juli in Budapest (Ungarn) bereits gelöst haben.

„Ich habe damit eine sehr gute Ausgangsposition“, freute sich Wunram. Endgültig sicher ist ihr Start freilich noch nicht: Denn erst nach Addition der Wettbewerbe in Abu Dhabi und Setubal (Portugal/24. Juni) stehen die beiden besten deutschen Athleten fest, die auch bei der WM die olympische Distanz in Angriff nehmen. Und in Setubal, blickte ihr Trainer Bernd Berkhahn vorsichtig voraus, „kann alles passieren“.

Das beste Weltcup-Resultat

Was am Sonnabend passiert ist, hat das Prädikat „Weltspitze“ verdient. Wunram verfehlte eine Medaille nur um 1,6 Sekunden. Nach 1:52:37,2 Stunden schlug die 21-Jährige beim Sieg von Weltmeisterin Aurelie Muller (1:52:35,3) vor Olympiasiegerin Sharon van Rouwendaal (Niederlande) an. „An der letzten Boje wurde ich runtergedrückt“, berichtete sie, „konnte mich aber wieder ranschwimmen.“ Dennoch, ist sich Berkhahn sicher, hat sie diese Aktion eine Medaille gekostet. Wunram jubelte trotzdem: „Das war mein bislang bestes Weltcup-Resultat.“ Zweitbeste Deutsche im Feld der 54 Damen wurde Angela Maurer (Mainz) auf Platz 14.

Muffels kämpfte sich ebenfalls ran: Auf der letzten Geraden nahm er die Verfolgung des Führungsquartetts um den späteren Sieger Jack Burnell (Großbritannien/1:45:54,6) und Olympiasieger Ferry Weertman (Zweiter mit 0,3 Sekunden Rückstand/Niederlande) auf. „Das Höhentrainingslager zuvor in der Sierra Nevada hat sich voll ausgezahlt“, resümierte der 22-jährige Muffels, der nach 1:45:55,5 Stunden anschlug. „Ich konnte das sehr hohe Tempo ab Kilometer vier bis zum Ende schwimmen.“ Als nächster Deutscher folgte Christian Reichert (Wiesbaden) auf Rang 13.

Auch die Debütanten überzeugen

Aber nicht nur Wunram und Muffels bereiteten Trainer Berkhahn Freude. Auch seine Weltcup-Debütanten machten Spaß, allen voran Marcus Herwig, der Platz 24 mit nur 19 Sekunden Rückstand auf den Sieger erreichte. „Das war absolut Spitze, wie Marcus auf diesem hohen Niveau mitgeschwommen ist.“ Der 21-Jährige war zufrieden mit seinem Rennen, „auch wenn eine Platzierung weiter vorn schön gewesen wären“, erklärte er in Anbetracht der kurzen Zeitabstände. Sein Teamgefährte Eric Reuß erreichte indes in 1:48:42,1 Stunden als 45. von 70 Startern das Ziel.

Quelle : volksstimme.de