Freiwasser-WM : Vorbericht

Marcus Herwig, Finnia Wunram und Rob Muffels (v.l.)
Foto : Verein
Von Daniel Hübner

Magdeburg | Mit jedem Tag in dieser Woche ist die Vorfreude des Marcus Herwig vom SCM auf seinen Wettkampf gestiegen. „Das ist ja meine erste Weltmeisterschaft, deshalb brauche ich mir keinen Druck machen“, sagte der 21-jährige Schwimmer vor seinem WM-Start an diesem Sonnabend. Herwig stellt sich im Plattensee Balaton (Ungarn) der internationalen Konkurrenz über die fünf Kilometer. „Ich will ein gutes Rennen abliefern“, erklärte er zu seinem Ziel und ergänzte: „Ein Platz unter den ersten Acht wäre natürlich sehr gut.“

Das traut ihm auch sein Trainer Bernd Berkhahn zu. „Marcus strotzt vor Kraft, er hat viel Euphorie mitgenommen aus der deutschen Meisterschaft“, erklärte der Coach. Im Barleber See hatte Herwig vor zwei Wochen nicht nur das WM-Ticket gelöst, er hatte auch den Titel über die olympischen zehn Kilometer gewonnen. Und nicht zuletzt: „Er wirkt von allen Dreien derzeit am fittesten.“

Herwig bestreitet also den Auftakt in die WM-Wettbewerbe im Freiwasser, ihm folgen die Teamgefährten Finnia Wunram mit ihrem ersten von insgesamt drei Starts am Sonntag über zehn Kilometer und Rob Muffels über jene Strecke am kommenden Dienstag. „Der Fokus der beiden liegt auf der olympischen Distanz“, erklärte Berkhahn. So sehen es auch seine Schützlinge. „Ich bin bereit für die WM“, sagte der 22-jährige Muffels: „Sowohl physisch als auch psychisch fühle ich mich international konkurrenzfähig.“ Das gilt auch für Wunram: „Nach dem Weltcup in Setubal im Juni und den deutschen Meisterschaften war ich muskulär doch etwas kaputt, was ich in den letzten Trainingseinheiten gemerkt habe. Aber da wir zuletzt in der Intensität und den Kilometern runtergegangen sind, fühle ich mich schon besser“, berichtete die 21-Jährige.

Fokus auf die olympische Distanz

Auch bei Wunram und Muffels überwiegt die Vorfreude auf die Wettkämpfe. „Die Anspannung kommt erst, wenn es losgeht“, ist sich die WM-Dritte von 2015 über die fünf Kilometer sicher. Diesmal ist ihr Ziel „ein Platz in den Top Zehn über zehn Kilometer, und auch in den anderen Wettbewerben will ich wieder vorne mitmischen“ – also über die halbe Distanz und in der 4×1,25-Kilometer-Staffel.

In dieser kämpft auch Teamweltmeister Muffels erneut um Medaillenehren. Aber zunächst denkt er nur bis zu seinem Einzelstart, bei dem er einen Rang unter den besten Acht anstrebt. Mit diesem würde Muffels bei der WM 2019 bereits sein Olympia-Ticket für Tokio sichern, deshalb sieht er seinen Start im Balaton zugleich als Generalprobe für jenen Qualifikationswettbewerb. „Aber nach oben ist sicherlich auch noch einiges machbar“, warf Muffels durchaus den Blick zum Podium.

Sein Trainer bleibt in seiner Prognose lieber zurückhaltend: „Ich hoffe, dass beide ein gutes Rennen machen, ein Platz in den Top Ten wäre für sie genial“, erklärte Berkhahn in Anbetracht der Belastungen in den vergangenen Wochen.

Ziemlich genial sind übrigens auch die Bedingungen in Balatonfüred. Die SCM-Delegation hat das Vier-Sterne-Hotel „Annabella“ bezogen, nur drei Gehminuten vom Balaton entfernt, ausgestattet mit Außen- und Innenpool. Letzteren wird nur niemand brauchen: Die Wassertemperatur im Balaton misst 28 Grad. Und auch sonst wird es: sehr heiß.

Quelle : volksstimme.de