Grün-Rot fährt nach Marseille

Louisa Marie Obermark
Foto : Eroll Popova
Von Daniel Hübner

Magdeburg | Wind und Wellen sind für Louisa Marie Obermark keine neue Erfahrung gewesen am vergangenen Wochenende bei den deutschen Freiwasser-Meisterschaften im Barleber See. Beides kennt sie aus ihrer Zeit in Flensburg. „In den Sommerferien haben wir jeden zweiten Tag in der Ostsee trainiert“, berichtete die 15-Jährige nämlich.

Im vergangenen Jahr wechselte sie dann von der Förde an die Elbe zum SC Magdeburg. Und nach zwölf Monaten für Grün-Rot feierte sie sogleich den größten Erfolg ihrer jungen Laufbahn. Mit ihrem Sieg bei den Freiwasser-Meisterschaften über fünf Kilometer (Jahrgang 2002) schwamm sie direkt zur Junioren-Europameisterschaft nach Marseille (Frankreich), die entgegen der Nominierungsrichtlinie des Deutschen Schwimmverbandes (DSV) nicht Ende Juli, sondern vom 4. bis 6. August ausgetragen wird. „Ich freue mich, dass alles so gut geklappt hat, wir haben dafür hart gearbeitet“, erklärte Obermark.

Jetzt freut sie sich zum einen auf die Stadt Marseille, die sie zum ersten Mal besucht, zum anderen „aber noch mehr auf die Wettkämpfe, weil ich dort riesige Erfahrungen sammeln kann“, sagte sie. Auf Freiwasser liegt ja ihr Schwerpunkt, im Freiwasser möchte sie mal an Olympischen Spielen teilnehmen. Obermark kann auch 200 Meter Schmetterling gut oder 1500 Meter Freistil. In beiden Disziplinen gewann sie bei den jüngsten Jahrgangsmeisterschaften Silber. „Aber Freiwasser ist eben vielfältiger, als nur Bahnen zu schwimmen.“

Wechsel aus der Heimat

Solche Aussichten wie ihre erleichtern den Wechsel aus der Heimat in eine neue Umgebung noch ein wenig mehr. Aber damit hatte Obermark sowieso nur am Anfang ein paar Probleme. „Klar ist die Heimat weit weg. Aber man gewöhnt sich schnell dran, ich habe hier viele Freunde gefunden“, berichtete sie. Kurzum: Ihr geht es in Magdeburg richtig gut.

Und ohne Magdeburger muss sie auch nicht nach Marseille reisen. Denn der 16-jährige Jan Laudam über 7,5 Kilometer und der 19-jährige Paul Nitschke über zehn Kilometer haben ebenfalls das JEM-Ticket gelöst. Zudem ist Trainer Stefan Döbler in Frankreich dabei.

Nicht nur, dass sich für alle drei Athleten der Wunsch nach einem internationalen Start erfüllt hat, vor allem für Laudam hat sich zudem seine Geduld ausgezahlt. Ein Fahrradunfall im Winter hatte ihn zu einer mehrwöchigen Trainingspause gezwungen aufgrund seiner Schulterprobleme. Deshalb sagte Magdeburgs Coach Bernd Berkhahn zur Leistung Laudams: „Hut ab!“

Quelle :